Existieren wirklich Menschen, die nichts essen müssen?

Existieren wirklich Menschen, die nichts essen müssen?

Auf Basis der obigen Studienergebnisse können wir gesichert davon ausgehen, dass die kalorischen Bedürfnisse von Menschen sehr unterschiedlich sind und manche Individuen von Energiemengen leben, die nach klassischen Standards unzureichend sind (Quelle Nature). Aber bis zu welchem Grad ist das möglich?

Berichte von Menschen, die behaupten, ohne physische Nahrung leben zu können, finden wir in allen Kulturen und zu allen Zeiten.

Ein wissenschaftlicher Zugang erfordert bei außergewöhnlichen Behauptungen sowohl Neugier und Offenheit zur Untersuchung, als auch Skepsis und strenge Untersuchungsprotokolle, um nicht auf Täuschung und Betrug hereinzufallen.

Skeptische Überprüfungen von Menschen, die behaupten, ohne Essen oder sogar ohne Trinken leben zu können, gibt es deshalb, seit es solche Behauptungen gibt.

Die ersten schriftlich dokumentierten Aufzeichnungen über Menschen im sogenannten Bi Gu Zustand, die ohne physische Nahrung leben sollen, finden wir bereits im chinesischen Altertum vor über 2000 Jahren.

Der chinesische Mediziner und Alchemist Ge Hong (283 bis 342 n. Chr.) bschreibt in seinem Buch Baopuzi mehrere solche Fälle, die auch skeptisch überprüft wurden.  Der Kaiser Sun Xiu ließ den daoistischen Heiler Shi Chun über ein Jahr in eine hölzerne Zelle sperren, weil dieser behauptete, ohne Essen überleben zu können. Es wurde sichergestellt, dass der Mann keinen Zugang zu physischer Nahrung hatte und nach mehr einem Jahr verließ Shi Chun die Zelle wieder bei bester Gesundheit. Er meinte er könne beliebig läng so weiter leben. Er werde eines Tages an Altersschwäche sterben aber nicht an Hunger.

Buch Ge Hong
Bereits im chinesischen Altertum, werden Menschen beschrieben, die ohne Nahrung leben sollen.

In unseren Breitengraden ist die Geschichte des Schweizer Nationalheiligen Niklaus von Flüe bekannt, der die letzten 20 Jahre seines Lebens nicht gegessen haben soll. Zu Lebzeiten wurde er von der Kirche kritisch beäugt und der Konstanzer Weihbischof ließ seine Behauptungen überprüfen, in dem er ihn in seiner Klause einsperren ließ. Freilich waren dies noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen.

Im 19. Jahrhundert beauftragte dann König Ludwig von Bayern eine wissenschaftlich-medizinische Überprüfung der „Wassertrinkerin von Frasdorf“ Maria Furtner, die 50 Jahre nur von klarem Wasser gelebt haben soll. Nach einem fünfwöchigen „Arrest“ im Münchner Allgemeinen Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht wurde ihr im Bulletin der königlichen Akademie der Wissenschaft bestätig, dass kein Grund für „Betrug, Prahlerei oder Täuschung“ anzunehmen sei.

Für viel mehr Aufsehen sorgte in den 1920er Jahren der Fall der Theres Neumann (Konnersreuth, D), die während ihrer zweiwöchigen Kontrolle auch kein Wasser zu sich nahm.

Eine völlig neue Qualität der Kontrolle entsprechender Behauptungen brachten die Möglichkeiten der modernen Medizin, das Blutbild und die inneren Organe mit bildgebenden Verfahren während der „Fastenversuche“ zu kontrollieren.

Da entsprechende Versuche schwer zu finanzieren sind, hat sich bislang nur die militärische Forschung mit dem Phänomen der Nahrungslosigkeit beschäftigt. Vor allem in den 1980er Jahren hat das chinesische Militär systematisch die Fähigkeiten von Qigong-Meistern untersucht und kontrolliert, darunter auch solche mit „Bigu“-Fähigkeiten. Im November 1987 wurde etwa Meisterin Ding Jing im Militärmedizinischen Institut Peking einen Monat lang unter strengster Isolierung medizinisch überwacht. Obwohl sie 30 Tage lang weder gegessen noch getrunken hatte, waren alle biomedizinischen Parameter normal.

In den 2000er Jahren haben vor allem die Forschungen des indischen Verteidigungministeriums am Yogi Prahlad Jani  für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Sie sind auch in AM ANFANG WAR DAS LICHT zu sehen. Prahlad Jani wurde zweimal untersucht, einmal für 10 Tage 2003 und im Mai 2010 für 15 Tage, wobei der Yogi durchgehend unter Kamerüberwachung gestanden ist und seine Blutwerte und seine inneren Organe täglich kontrolliert wurden. Da Jani nicht nur nichts gegessen und getrunken hatte, sondern auch nicht urinierte, hätte er die Untersuchungen nach herkömmlicher Lehrmeinung vor allem aufgrund der Selbstvergiftung durch harnpflichtige Substanzen nicht überleben dürfen.

Yogi Prahlad Jani auf YouTube

Zahlreiche skeptische Kommentatoren hatten deshalb Einwände, warum die von dutzenden Medizinern unter Aufsicht des indischen Verteidigungsministeriums durchgeführten Untersuchungen wertlos seien. Mehr zur Auseinandersetzung mit den skeptischen Argumenten im Fall Prahlad Jani findest du in diesem Artikel.

Auch wenn es sich alleine aufgrund der vergleichsweise kurzen Dauer der Untersuchung Prahlad Janis nicht um einen Beweis handelt, dass es möglich ist, dauerhaft ohne Essen und Trinken zu leben, ist es doch ein Indiz, dass deutlich mehr in dieser Hinsicht möglich ist, als die Wissenschaft in der Vergangenheit angenommen hat.

Die einzige Schlussfolgerung aus wissenschaftlicher Sicht sollte also nicht lauten, hier handelt es sich um „Betrug“, wie manche selbsternannte Skeptiker implizierten, sondern: Wir brauchen diesbezüglich mehr Forschung.

Das gilt auch für die bislang längste medizinische Beobachtung eines Dauerfastenden in jüngerer Vergangenheit, die Untersuchung am Inder Hira Ratan Manek. Manek trinkt im Normalfall kalorienhaltige Getränke und isst sogar in Ausnahmefällen. Im Jahr 2001 unterzog er sich aber einem medizinische beobachtetem Dauerfasten, in dem er für 411 Tage ausschließlich Wasser zu sich genommen hat. In diesen 411 Tage ohne Kalorienzufuhr hat Manek 19 Kilogramm Körpergewicht verloren. Aufgrund der Verwendung von Fettreserven haben wir auch hier keinen Beweis für ein dauerhaftes Überleben ohne physische Nahrung. Doch der Anteil „nicht messbarer“ Energie, sprich nicht kalorischer Energie, muss im Fall des Dauerfastens von Hira Ratan Manek allerdings extrem groß gewesen sein, sonst hätte er nicht mehr als ein Jahr ohne physische Nahrungsaufnahme überleben können.

Zu beachten gilt es auch, dass ein klinischer „Arrest“ in Innenräumen die Möglichkeiten, „Lichtnahrung“  aufzunehmen, womöglich massiv behindert. Hier ist nicht nur das sichtbare Licht gemeint, sondern auch ein Mangel an negative geladenen Ionen etc., wie wir sie vor allem in der freien Natur vorfinden. (Mehr dazu im Artikel „Wie funktioniert Lichtnahrung?“.)

Der Kung-Fu Großmeister meint in diesem Zusammenhang, man solle Bi Gu („Lichtnahrung“) nicht in Städten praktizieren, sondern nur in der unberührten Natur, wo die Qi-Felder geordnet sind und man viele negativ geladene Ionen findet.

Oder wie es der Alpen-Yogi Omsa Rohrmoser in AM ANFANG WAR DAS LICHT sagt:

„Wenn ich vier Tage in Wien, in der Stadt bin, dann ist es ganz fein wenn ich am Abend einen Liter Sojamilch habe. Wenn ich viel in der Natur bin, kann ich eigentlich von Luft und Wasser füllig leben.“

Ähnlich wie man die Fähigkeit zu Segeln schlecht in einem Hallenbad ohne Wind beweisen kann, müsste man vermutlich auch das Studiendesign bei Lichtnahrungsversuchen optimieren, um mehr Erkenntnisse zu erlangen.